Montag, 9. November 2009

"Schwerin als Gartenstadt", SVZ, 05.11.2009

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4 Kommentare:

Gartenzwerg hat gesagt…

Eine gute innovative Idee,

der ich eine weitere ergänzend hinzufüge: Garten-Park-Bootsanlagen, denn hier besteht mehr Sanierungsbedarf. Bezogen auf die Werdervorstadt bedeutet das: 1., eine wirtschaftlich effiziente und ökologisch verantwortliche Bootshaltung zu entwickeln. 2. Als Mischgebiet für Wohnen, Freizeit und vorwiegend maritimer Gewerbenutzung die Schwerpunkte richtig setzen. Immissionen und Nobelwohnen in unmittelbarer Nachbarschaft vertragen sich nicht, siehe Schelfwerder! Beides erfordert mehr und andere Flächenbedarfe, als im überholten Flächennutzungsplan dargestellt. Und die bisherigen Planungen für diesen Stadtteil waren alles andere als sinnvoll. Das zeigt die ausgezeichnete Binnenhafenlage des Heidensees, die durch Wohnbebauung nun nicht mehr für weitere Bootshaltung genutzt werden kann, die Drängelei der Weißen Flotte am Schloss hätte genau so am Heidensee entlastet werden müssen (Verkehrsanbindung), zumal ein Grundstück dafür bereits bestand!

Anonym hat gesagt…

Was Gartenzwerge so alles wissen..., jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass sich das Schweriner Petermännchen im Grabe umdrehen würde, wenn ausgerechnet die Partei Die Linke in die Stadtgeschichte eingeht, 250 Pächter-Familien, meist ältere Bürger, auch Hartz-IV-Bezieher unter ihnen, vertrieben zu haben. Auch die Blumenfrau kratzt sich die Haare, wenn hier bald nur noch Rasenmäher und Bootsmotoren aufheulen. Wäre es nicht schön, wenn auf dem alten Polizeigelände stattdessen Alten- und Pflegeheime entstehen würden, mit Blick auf den See, das Schloss, in die schönen Gärten?

H. Lorenz hat gesagt…

Diskussionspunkte/Argumente gegen eine Bebauung der Waisengärten:

1.) Die Waisengärten sind ein wichtiges Stadtbiotop mit alten Rosen- und Obstsorten; sie sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten im sensiblen Uferbereich, direkt neben dem EU-Vogelschutzgebiet und Landschafts-schutzgebiet Schweriner Seen (Kartierung ist überaltert). Die Schwanenhalbinsel bildet mit ihrer Gesamtfläche die wichtige grüne Lunge (Stadtklima) vor der Innenstadt Schwerins und sollte als Erholungsraum insgesamt erhalten bleiben (Umwelt- und Naturschutz). Wichtig ist der Erhalt und nicht die Zerstörung der Gartenanlage, im Sinne einer BUGA!

2.)Bei einer sinnvollen Teilbe-bauung (z.B. Alten-, Pflege- oder Kinderheim, Wellnes…) auf dem Polizeigelände, mit Anschluss zu Am Werder, sowie rundläufiger Wegegestaltung und teilweiser Neugestaltung von Innenräumen, kann ein alten- und familien-gerechter Volkspark entstehen, als Gegenstück zum Kunstgarten.

3.)Hauptgrund der Erhaltung dieser Fläche ist aber das Raumord-nungsprinzip, Platz zu lassen für die Zukunft, da in Schwerin eine rasante Entwicklung des maritimen Gewerbes (Wassersport-Freizeit-Tourismus) stattfindet. Hier ist eine wirtschaftlich effiziente und ökologisch verantwortliche Bootshaltung das Leitmotiv. Planungsfehler, wie der Verzicht auf die besonders gute Binnenhafenlage am Heidensee, jetzt private Wassergrundstücke, dürfen sich nicht wiederholen. Auch hätte hier die Hälfte der Weißen Flotte untergebracht werden müssen, um das Wallenstein-Problem am Schloss mit der dort Personen gefährdenden Enge aufzulösen. Also ist für die Werdervorstadt, östlich der Werderstraße, ein Gesamtkonzept erforderlich und keine Teillösung!

4.)Falsche Annahmen und Zahlen im F-Plan, sowohl im Wohnungs-baubedarf als auch im Bootsverkehrverhältnis See-Land 80 zu 20, müssen sofort der Entwick-lung neu angepasst werden. Das bedeutet ein klares Signal an den Investor LGE/EGS, dass hier nicht im großen Stil gebaut werden kann (siehe andere krisenbedingte Reduzierungen). Das bedeutet auch für die Waisenstiftung, dass hier andere Finanzierungsmodelle mit Beteiligung der Vereine und Pächter ins Auge gefasst werden sollten, z.B. auch ein Flächentausch zwischen Stadt und Investor. Der möglicherweise unrechtmäßige Verkauf des Geländes an nur einen Interessenten (LGE/EGS), da gemäß §15 der Stiftungsurkunde der alten Waisenstiftung ein Geländeverkauf ausgeschrieben werden müsste, bietet auch den Pächtern eine Chance – könnte andererseits aber auch Klagen nach sich ziehen.

5.)Die über viele Jahre gewachsene soziale Struktur der jetzigen Pächter-Familien (240, ohne Bootsvereine am Rande) und der vielen Vereine (12) würde zerstört, ebenso die Lebenspläne und Hoffnungen der Menschen - und um die muss es doch in erster Linie gehen. Viele der jetzigen Pächter sind altersbedingt auch nicht mehr in der Lage, wieder in ihrem Leben von vorne zu beginnen, sie verlieren alles. Aber der Bedarf junger Familien hier Garten und Wassersport zu verbinden, der ist nachweislich vorhanden (gesunde Ernährung!). Außerdem sind von 7600 Gärten in der Stadt nur 40 frei. Ersatz ist also nicht ausreichend vorhanden. Das trifft auch auf die Bootshäuser zu. Rund 400 Gartenhäuser und Boostschuppen zu zerstören, rechtfertigt nicht den Neubau weniger Gebäude.

Und viele andere Aspekte…

Das bedeutet Stopp der Verkaufs-verhandlungen, jedenfalls so lange, bis ein Gesamtkonzept vorliegt, das die Bedenken klärt, den Bedarf berücksichtigt.

H. Lorenz hat gesagt…

Neues von der BI Werervorstadt:

Mit Stand vom 12.11.09 zeichnet sich eine Mehrheit in der Stadtvertretung ab, dass noch keine Beschlüsse gefasst werden und weitere Gespräche Folgen werden. Zitat Schmitz, FDP:"Die Vorstellungen der EGS/LEG stimmen noch nicht mit den unseren überein."

In einer heute verfassten PM werden sich die Bündnisgrünen als einzige Fraktion gegen die Bebauung positionieren, während die Unabhängigen Bürger eine lockere Flachbauweise anstreben, ihre bisher gezeigte Haltung aufgeben. Nach Meinung aus CDU-Kreisen würde am kommenden Montag eine Tischvorlage keine Unterstützung finden, da noch Gesprächsbedarf besteht.

Das bedeutet, dass die Demo am Montag, d. 16.11.09, 16.30 Uhr wahrscheinlich ausfällt. Weiteres dazu in der Tagespresse.

Als einen Skandal empfinden die Kleingärtner der Waisengärten inzwischen die Äußerungen der LEG/EGS im Internet, www.act4PPP.eu, dass die Waisengärten eine Brachfläche sind, die innerstädtisch entwickelt werden müssen.